Der amerikanische Traum ist ausgeträumt
Eine der wichtigsten Lehren aus der Weimarer Republik ist es mit Sicherheit, dass Demokratien immer dann in Gefahr geraten, wenn es den Menschen wirtschaftlich nicht gut geht. 100 Jahre später sind wir an einem Punkt angekommen, an dem viele Menschen in der Gesellschaft Inzwischen ausgeschlossen sind und wirtschaftlich nicht mehr mithalten können. Zwar garantiert das deutsche Grundgesetz eine Teilhabe gemäß Artikel 20 Abs.1 Grundgesetz – diese Teilhabe an der Gesellschaft ist jedoch mit 450 € monatlich allenfalls auf dem Papier gegeben.
In den 80er Jahren war die Welt noch in Ordnung, wir schauten Dallas und waren froh zu sehen, das ist neben den skrupellosen Geschäftemacher J.R. Ewing, auch noch einen gutherzigen Bruder wie Bobby Ewing gab, der im Laufe der Serie fast alle Frauen mit einem nagelneuen Mercedes-Benz beglückte und später sogar den Umweltschutz vor die Gewinne der Ölbranche stellen wollte.
Der Glaube an den American Dream bestand aber noch bei einem Großteil der Bevölkerung, was heute nicht mehr der Fall ist. Nach 20 Jahren Merkel hat sich die Schere zwischen arm und reichen aber nicht nur in der deutschen Gesellschaft verschlimmert, sondern auch weltweit zugenommen. Immer mehr Millionäre auf der einen Seite und immer mehr arme Teufel auf der anderen Seite. In den USA sind Drogenabhängige inzwischen allgegenwärtig, wie in einem „Zombieland“. Die Opiod-Krise in den USA offenbart auf den Straßen Philadelphias dabei ihr ganzes Grauen. Ein Umschlagplatz für die oft tödliche Droge Fentanyl. Das Schmerzmittel wirkt viel stärker als Heroin und macht extrem süchtig. Abhängige brauchen ungefähr alle zwei Stunden eine neue Dosis. Auch in Deutschland nehmen die Drogentote wieder zu.
Der alte und neue US-Präsident Trump bemängelte noch kürzlich, dass die Menschen nicht mehr an den guten alten American Dream mehr glauben würden, und packte die alte Dallas-Parole „Drill Baby Drill“, wieder aus. Das Leben muss wieder bezahlbar werden und dafür brauchen die USA vor allem günstige Energie und Arbeitsplätze, von denen die Menschen wieder ihr Leben finanzieren können. Daher möchte Trump die USA vor Billigwaren vor allem aus China abschotten und im eigenen Land produzieren.
Gleich hört man die aufgeregten Rufe der Globalisten, eine Abschottung könne es nicht sein, schließlich habe die Internationalisierung doch so viel Reichtum geschaffen. Allerdings ist dies ein Reichtum, der bei den normalen Menschen nicht mehr angekommen ist, sondern allenfalls bei denjenigen Firmen, die ihre Gewinne Jahr für Jahr durch billige Produktion im Ausland steigern konnten und deren Aktionären.
Der heutige TV-Zuschauer bewundert hingegen reiche Frührentner, wie die Geissens, schaut sich gerne dessen alltäglichen Luxus-Probleme an und wünscht sich, dass er selbst ein Geissen wäre und sich nicht mit dem Jobcenter rumschlagen muss, sondern eher damit, welches Kleidchen das richtige für den nächsten Promi-Ball ist. Oder will man doch lieber ein Model werden, oder der große Superstar bei Dieter Bohlen? Eine schöne Traumwelt, die der Mehrzahl der Menschen inzwischen langweilig geworden ist, da sie längst gemerkt haben, der schöne Traum erfüllt sich allenfalls für Heidi Klum, Dieter Bohlen, oder einem Robert Geiss, nicht aber für sie selbst.
Der amerikanische Traum ist zwar auch in Deutschland theoretisch möglich, aber ebenso unwahrscheinlich wie ein 6er im Lotto. Millionen von Bürgergeldempfängern und Neuankömmlinge, haben auf dem deutschen Arbeitsmarkt allenfalls die Chance, einen Job anzunehmen, von dem man zwar überleben, aber nicht mehr leben kann.
Steuern und Abgaben, sowie die Energiepreise machen unsere Arbeitsplätze so teuer, dass unter einem Mindestlohn von 15 EUR, am Ende des Monats nichts mehr herauskommt, ebenso wenig wie eine gescheite Rente. Dass Unternehmen aber unter diesen Bedingungen keine Gewinne mehr machen können, ist im Grunde jedem klar, bis auf unsere Regierungen, eine echte Kursänderung ist aber nicht in Sicht, solange die Globalisten und Klima-Retter in Brüssel das Sagen haben.
Das verrückte daran ist, dass sich immer mehr Menschen den globalen Weltrettern anschließen, die in Wirklichkeit ihre Arbeitsplätze zerstören. Diese Menschen handeln in dem guten Glauben, zu den Guten zu gehören und moralisch verpflichtet zu sein, denn schließlich geht es um nichts Geringeres als um die Weltrettung. Das man die Welt aber jedenfalls allein in Europa nicht retten kann und erst recht nicht allein in Deutschland, kommt ihnen nicht in den Sinn. Dass es auch nicht um die Weltrettung geht, sondern allenfalls um eine Neuverteilung der Gewinne von der einen in die andere Tasche, wollen sie nicht wissen. Wer sich gegen ihre Ideologie stellt, kann nichts anderes als ein Nazi sein.
Auf der anderen Seite ist der amerikanische Traum bei der Mehrzahl der Menschen bereits zu Recht ausgeträumt. Sie glauben nicht mehr daran, dass die Marktwirtschaft schon alles regeln wird, denn dass diese nicht mehr funktioniert, haben sie in den letzten 20 Jahren gesehen. Daher wenden sie sich vom Kapitalismus ab und sehen die Lösung in einem neuen Öko-Kommunismus. Man kann es den Menschen nicht verdenken, denn auf Dauer läuft keiner einem Traum nach, der sich schlicht niemals erfüllt.
Ich sehe in keinem der beiden Lager die Lösung. Weder ein neuer Turbo-Kapitalismus, noch eine ökologisch, kommunistische Zeitenwende, werden die Lösung bringen. Vielmehr braucht es tatsächlich eine internationale Zusammenarbeit, zu der aber niemand wirklich bereit ist, weder beim Thema Umwelt noch beim Thema Wirtschaft. Dass sich die USA unter Trump nun auf den Weg gemacht haben ihr eigenes Land wieder „great again“ zu machen, ist nachvollziehbar. Dass der inzwischen 78 jährige Donald Trump dafür zu den Dallas Methoden zurückkehren will, entspricht seiner persönlichen Lebenserfahrung – ich fürchte jedoch, dass sich dieser Weg am Ende auch nicht als die Lösung herausstellen wird, denn der Null-Zins Kapitalismus hat uns in Wirklichkeit erst in diese Probleme gebracht. Weder Green Deal, noch American Dream werden uns weiter bringen. Wir brauchen einen völlig neuen Ansatz um die weltweiten Probleme, auch was die Flüchtlinge betrifft, endlich in den Griff zu bekommen. Wenn wir diese Probleme aber nicht schnell lösen, wird die Demokratie weltweit in Gefahr geraten, wie damals in Weimar.