Ukraine, Grönland, Panama – Trumps america first Politik
Vor der Wahl hatte der neue amerikanische Präsident Donald Trump (78) versprochen den Ukraine Krieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden. Die Frist ist abgelaufen. Nach der Wahl spricht er auf einmal von Grönland und Panama. Was zum Teufel ist hier eigentlich los?
Ich gehe davon aus, dass die Rettung der Demokratie nicht der Grund dafür gewesen ist, dass die Ukraine den Krieg hat gewinnen müssen. Wie Roderich Kiesewetter (CDU) zugestanden hat, könne die Ukraine auch bezahlen für die Waffen, denn in der Ukraine gäbe es ja wertvolle Rohstoffe, insbesondere Lithium, ein Rohstoff, den man für die Batterien und den Green Deal benötigen würde.
Noch im August 2024 hatten zehntausende Menschen gegen den geplanten Abbau von Lithium in Serbien demonstriert. Umweltschützer halten diesen für höchst schädigend für Mensch und Natur. Nach einem Aufruf mehrerer Umweltschutzvereine versammelten sich die Demonstranten auf einem zentralen Platz der serbischen Hauptstadt unter dem Motto „Es wird keine Bergwerke geben“. Der Gewinn des Ukraine Kriegs ist für die Vertreter der EU auch daher wichtig, da die Ukraine nachfolgend zur EU gehören sollte, aber nicht nur politisch, sondern auch mit den wertvollen Rohstoffen, die die EU für den Green Deal benötigt. Das alles interessiert einen Donald Trump offenbar wenig, erstens weil das Gebiet nicht an die USA gehen wird und zweitens, da Trump nicht auf den Green Deal setzt.
Trump hatte im US-Wahlkampf vielmehr auf „Drill Baby, Drill“ gesetzt und damit klar gemacht, dass es ihm vor allem um billige fossile Rohstoffe geht. Diese Rohstoffe findet man aber nicht in der Ukraine, die auch nie zu den USA gehören wird, sondern viel mehr in Grönland.
Den Griff nach Grönland, finde ich hingegen unfassbar. Grönland gehört zu Dänemark und ist daher ein Teil der EU. Wo bleibt der Aufschrei an dieser Stelle aus Brüssel? Wie kann es sein, dass die USA glauben, dass sie sich einfach einen Teil der EU einverleiben können, und keiner sagt etwas dazu, während man den Angriff Russlands auf die Ukraine scharf verurteilt hat, schaut man bei den neuen Gebietsansprüchen der USA jetzt einfach weg. Dabei gibt es auch noch einen fundamentalen Unterschied. Während bei der Ukraine noch gar nicht festgestanden hat, ob die zur EU gehören sollte, steht bei Grönland doch wohl eindeutig fest, dass es sich um dänisches und mithin um ein Gebiet handelt, welches zur EU gehört.
Während die EU-Kommissarin Ursula von der Leyen (66, CDU) krank im Bett liegt und mit Joe Biden (Demokrat, 82) ihren Verbündeten in den USA verloren hat, kümmert sich offenbar niemand mehr um die eigenen Interessen. Andere Meinungen als den Green Deal darf es in Brüssel auch nicht geben und während sich die europäischen Länder noch untereinander über den richtigen Weg streiten und auf das nationale zurückziehen, holen sich die anderen globalen Player wie die USA und Russland das Tafelsilber und werben unsere Industrie ab.
Dass Trump und Musk den Free Speech gegen die grün woke Presse verteidigen ist schön und gut, aber was Europa nicht versteht, ist, dass der Green Deal längst gescheitert ist und es wieder um die Rohstoffe wie Öl und Gas geht – denn wenn kein anderer beim Green Deal mehr mitmachen will, dann wird Europa die Umwelt ganz offensichtlich auch nicht im Alleingang retten können. Trump ist auch postwendend aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen.
Dass aber die bösen Populisten, die den Green Deal beerdigen wollen, in Europa nun übernehmen, liegt wohl noch in ferner Zukunft und damit ist das Schicksal der europäischen Wirtschaft praktisch besiegelt. Mit den teuren neuen Energien wie Wind und Sonne – ohne auch nur ein Backup zu besitzen, wenn der Wind nicht weht – wird Europa auf dem Weltmarkt chancenlos sein.
Und während Europa noch im Tiefschlaf liegt, kümmert sich Trump auch gleich um den nächsten Kontrahenten, China. Wenn die USA unter Trump nun den Panama Kanal kontrollieren, können sie den Chinesen das Leben schwer machen und die Gebühren für die Durchfahrt bestimmen. Damit kann Trump Druck auf den ungeliebten Konkurrenten aus Fernost ausüben. Trump geht die Dinge also genau so an, wie ein Firmenchef dies tun würde. Er schaut sich genau an, wo er seine Kontrahenten schwächen kann und was für seine neue Firma, die USA, am besten ist. Ganz im Sinne von america first. Wenn man dies aber in der deutschen Übersetzung ausspricht, landet man in Deutschland vor Gericht.
In Kalifornien stehen die teuren Millionen-Villen der „linken Umweltretter“, derweil in Flammen. Selbst schuld, wie Trump meint und Alice Weidel erklärt Elon Musk auf X, dass der Führer in Wirklichkeit ein Kommunist gewesen sei, die ekelhafte Rassismus-Agenda der Nazis hat Weidel dabei völlig vergessen. Was die woken Umweltretter aber nicht verstehen wollten ist, dass ihre Politik erst dazu geführt hat, dass sich immer mehr Menschen abgewandt haben und rechts gewählt haben, weil sie sich die Weltrettung einfach nicht leisten konnten – weil sie eben keine Villen in Los Angeles haben.
In dem Sinne ist die Schaffung von Arbeitsplätzen, Steuersenkungen und der Zugang zu günstiger Energie eben nicht der Untergang der Demokratie, sondern der Weg die Demokratie zu retten. Die schöne neue grüne Welt, die man sich vorgestellt hatte, wäre ohne Russland und China ohnehin nicht zu verwirklichen gewesen, sondern hat allenfalls die Spaltung vorangetrieben. Gleichzeitig hat die Anzahl der Milliardäre weltweit genauso zugenommen, wie die Anzahl der armen Menschen, trotz aller Krisen wie Umwelt oder Corona.
Bis sich die Welt und vor allem die Menschen wirklich einigen und zum Wohle aller Menschen und der Welt gemeinsam handeln, wird es noch dauern. Meiner Ansicht nach wird dies erst dann passieren, wenn auch den Milliardären selbst das Wasser bis zum Hals steht. Vielleicht wenn die Aliens kommen, wie in dem Film Independence Day. Dort war es einem amerikanischen Team gelungen den Schutzschirm der Alien-Raumschiffe auszuschalten und weltweit erfolgte dann der gemeinsame Angriff der Menschheit gegen die außerirdischen Invasoren.
Derzeit befinden wir uns in einer ähnlichen Lage, wie vor 100 Jahren, wie vor dem 2ten Weltkrieg. Schulden über Schulden, Rezession und Millionen von armen Menschen. Es gibt aber auch Unterschiede. Ein Weltkrieg ist aufgrund der atomaren Bewaffnung nicht mehr zu gewinnen und Geschichte wiederholt sich eben nicht, die Menschen haben vielleicht doch daraus gelernt – darauf hoffe ich jedenfalls.
Insbesondere auf Europa sehe ich aber schwere Zeiten zukommen. Der Reichtum unser Nachkriegsgesellschaft wird dabei nicht mehr zu halten sein und von unserer sozialen Marktwirtschaft werden wir uns wohl verabschieden müssen, weil diese nicht mehr zu bezahlen sein wird. Daher wird sich unser Land ändern, und zwar in eine Gesellschaft wie in den USA, ohne große soziale Absicherung und darauf freue ich mich nicht. In Hinblick auf die kommenden Wahlen, kann es auch dahin gestellt bleiben, wer demnächst Kanzler in Deutschland wird, denn keine der politischen Parteien wird an dieser Entwicklung wirklich etwas ändern können, denn der Gedanke, dass man mit der europäischen Union den Blöcken USA und China wirtschaftlich etwas entgegensetzen könnte, ist lange gescheitert. Der Green Deal hat eben nicht die erhofften neuen Arbeitsplätze gebracht, sondern Millionen Arbeitsplätze vernichtet. Und das benötigte Lithium wird auf unabsehbare Zeit weiter im Boden der Ukraine bleiben, aber nicht allein, sondern zusammen mit hunderttausenden toten Soldaten.