Biodeutsch Unwort 2024 – GfdS die neue deutsche Sprachpolizei
Mit dem Wort „Biodeusch“ werde „eine rassistische, biologistische Form von Nationalität konstruiert“, teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. (GfdS) zur Begründung mit. Der Ausdruck sei im vergangenen Jahr insbesondere in den sozialen Medien verstärkt verwendet worden, um „Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich biologischer Abstammungskriterien einzuteilen, zu bewerten und zu diskriminieren“.
Unwörter des Jahres der vergangenen Jahre waren u.a. 2023 Remigration, 2022 Klimaterroristen, 2020 Corona-Diktatur, 2019 Klimahysterie. Die erste Frage, die ich mir stelle ist: warum wird überhaupt ein Unwort des Jahres gewählt und zweitens: wer steht hinter dem Verein GfdS, der das Unwort bestimmt.
Die Festlegung als Unwort, suggeriert, dass es ungehörig ist ein solches Wort zu benutzen, lassen sie es besser sein, dieses Wort soll nicht verwendet werden, dies haben schließlich Experten festgestellt und die müssen es besser wissen, als sie. Wenn sie ein solches Wort benutzen, dann machen sie sich zwar nicht strafbar, aber die Benutzung des Wortes ist moralisch, gesellschaftlich nicht gewollt. Benutzen sie dieses Wort, dann sind sie landläufig als ein böser Mensch zu bewerten. Es wird also eine Art der freiwilligen, moralischen Zensur festgelegt. Ein Wort was nach der GfdS besser aus dem Sprachschatz zu entfernen ist, darüber spricht man nicht, das nimmt man nicht in den Mund.
Von angeblichen Experten habe ich seit Corona bereits genug. Jedenfalls haben wir gelernt uns anzuschauen, wer diese Experten eigentlich sind. Nach Wikipedia ist die Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. (GfdS) ein hauptsächlich von der deutschen Kultusministerkonferenz und dem Kulturstaatsminister finanzierter Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die deutsche Sprache zu pflegen und zu erforschen sowie die Funktion der deutschen Sprache im globalen Zusammenhang erkennbar zu machen.
Die GfdS begleitet dabei den jeweils aktuellen Sprachwandel kritisch und gibt Empfehlungen für den Sprachgebrauch. Entschuldigung, ich brauche niemanden, der mir Empfehlungen geben muss, wie ich zu sprechen habe und welche Wörter ich benutzen darf. Ein Verein, der sich mit der Sprache beschäftigt, muss mir nicht sagen, welche Wörter nun böse sind um damit die Sprache einzuschränken.
Hinter dem GfdS steht also die Kultusministerkonferenz und das Kulturstaatsministerium, beides staatliche Stellen. Was würde man denn davon halten, wenn eine staatliche Stelle, Empfehlungen für den Sprachgebrauch geben würde? Vermutlich gar nichts, denn weshalb soll ein Staat darüber bestimmen, welche Wörter ihre Bürger benutzen sollen und welche nicht (sog. Unwörter). Daher beschränkt man sich auf die Finanzierung solcher „unabhängigen Stellen“, damit die Sprachkontrolle nicht vom Staat kommt, sondern von selbst ernannten Experten.
Dass diese Experten die in einem Verein organisiert sind, dann aber im Sinne ihrer „Auftraggeber“ bzw. Finanzierer handeln, kann man kaum von der Hand weisen. Die Kultusministerkonferenz behandelt nach ihrer Geschäftsordnung „Angelegenheiten der Bildungspolitik, der Hochschul- und Forschungspolitik“, die Präsidentin ist Simone Oldenburg eine deutsche Politikerin von der Partei „Die Linke“.
Das Kulturstaatsministerium bzw. die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), ist eine oberste Bundesbehörde mit einem Etat von über zwei Milliarden Euro und über 400 Mitarbeitern, die Vorsitzende ist Claudia Roth von „Bündnis 90/Die Grünen“.
Die GfdS ist eine politisch unabhängige Vereinigung zur Pflege und Erforschung der deutschen Sprache mit Sitz in Wiesbaden, lese ich beim RedaktionsNetzwerk Deutschland. Gegen Pflege und Erforschung habe ich gar nichts, die politische Unabhängigkeit stelle ich aber nicht nur aufgrund der staatlichen Finanzierung in Frage, sondern auch aufgrund der Auswahl der Wörter in den letzten Jahren. In meinen Augen handelt es daher sich beim GfdS um eine staatlich finanzierte Sprachpolizei.
Richtigerweise sollte man das „Unwort des Jahres“ als „politisch nicht gewolltes Wort des Jahres“ bezeichnen, die Auswahl obliegt aber sicherlich nicht deutschen Sprachwissenschaftlern. Auf der anderen Seite werden die Sprachwissenschaftler, die sich gegen das gendern ausgesprochen haben, dann an der Stelle wo sie eine Expertise besitzen, nicht ernst genommen, wie von der Kultusministerkonferenz, die das gendern an den Unis befürwortet.