Juliane Leopold und die feministische Tagesschau
Der Blog „kleinerdrei“ stand unter dem Motto: „Ein bunter Strauß Popkultur und Herzensthemen von Menschen mit feministischen Haltungen.“ Wenn ich mir die Tagesschau heute so anschaue, würde ich sagen: passt!
Juliane Leopold ist seit 2018 Redaktionsleiterin bei der Tagesschau. Seit 2019 ist sie sogar Chefredakteurin Digital ARD-aktuell, früher betrieb Leopold den feministischen Blog „kleinerdrei“ im Internet, was ihr eine Nominierung für den Grimme Preis einbrachte. Vor ihrem Einstieg bei der ARD war sie als Medienberaterin tätig.
Journalismus ist die Praxis und Kunst der Recherche, Berichterstattung und Analyse von Nachrichten und Informationen. Nach dem Rundfunkstaatsvertrag müssen öffentlich-rechtliche Medien neutral und ausgewogen berichten. Wenn man sich das Angebot von ARD, ZDF und Deutschlandradio anschaut, ist offenkundig, dass diese neutrale Berichterstattung nicht mehr stattfindet.
Der niederländische Aktivist Jeroen Pols bringt es auf den Punkt, wenn er im „Corona Ausschuss“ sagt, das Problem ist nicht „free speach, sondern free reach“. Was nützt mir die freie Meinung, wenn ich die nur auf dem Klo äußern kann, wo es keiner mitbekommt. Denn in die Tageschau schaffen es „Querdenker“ wie Jeroen Pols nie, ganz im Gegensatz zu Microsoft-Gründer Bill Gates, der einem Millionenpublikum in den Tagesthemen die frohe Botschaft über die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoff gegen das Coronavirus mitteilen durfte.
Die „neutrale“ und breite Berichterstattung kann man nicht an einem einzelnen Bericht festmachen, sondern an der Gesamtheit des Angebots. Aber auch hierbei dürfte es eng für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) und die Tageschau werden. Seit der ersten Flüchtlingswelle („sog. Willkommenskultur“) ist längst belegt, dass eine neutrale Berichterstattung nicht mehr stattfindet. Konsequenzen gab es für die „Qualitäts-Journalisten“ aber nie, so dass man in den Funkhäusern zu dem Ergebnis kommen musste, tun und lassen zu können, was man will.
Inzwischen geht dies so weit, dass es völlig normal ist, wenn bei einem Interview mit der Oppositionsführerin Alice Weidel (AfD) im Hintergrund Linksextremisten ihre Musik abspielen können. Dass ein solches Interview natürlich wiederholt werden muss, statt es auszustrahlen, erklärt sich eigentlich von selbst. Auch die Nutzung der Gendersprache in den Nachrichten, eindeutig gegen den Willen des Publikums, wird einfach durchgezogen. Denn was interessiert den ÖRR schon der Zuschauer, bezahlen muss er trotzdem – auch wenn er das Angebot nicht mehr anschauen mag.
Seit 2019 ist Juliane Leopold die Chefredakteurin Digitales von ARD-aktuell. ARD-aktuell ist die zentrale Fernsehnachrichtenredaktion der ARD. Sie produziert die Sendungen Tagesschau, Tagesthemen und Tagesschau-Nachrichten, und ist für die multimediale Auftritte der Tagesschau verantwortlich.
Die Feministin Juliane Leopold, arbeitete zunächst als Medien-Beraterin für die ARD und betrieb seit 2013 redaktionell einen feministischen Blog namens „kleinerdrei.
In einem Interview aus dem Jahre 2018 mit der Wissenschaftsjournalistin Dr. Petra Thorbrietz antwortet Leopold auf die Frage, ob sie für ein Wahrheitsministerium sei mit: „Noch nicht, nein“. Leopold ist getrieben von der Vorstellung, dass man Socialmedia mehr Objektivität entgegensetzen muss, da sich Lügen schnell im Netz verbreiten würden. Ziel vom bezahlten Multimedia Kampagnen sei es, die Wähler in Extreme zu spalten, so dass ein Land nicht mehr regierbar sei.
Dass Leopold aber selbst zu diesen Extremen beiträgt, wie mit der Einführung der Gendersprache bei der Tagesschau, oder den Faktenchecks, kommt der Dame dabei nicht in den Sinn. Wenn sich Leopold über das „Shadow Banning“ bei Facebook und Co. beschwert, dann sage ich ihr, dass die Tagesschau inzwischen genau diese Methoden betreibt. Als ich kürzlich in einer ARD-Fragerunde an einen Militär-Experten kritische Fragen im YouTube Chat stellte, wurden diese Fragen für die anderen User ausgeblendet (sog. „Shadow Banning“).
Die ARD betreibt daher genau das, was Leopold den Socialmedia Konzernen einst vorgehalten hatte. Wahr ist inzwischen auch nur doch das was die ARD-Redaktion und ihre Fakten-Checker selbst als die Wahrheit betrachten, alles andere sind „Fake News“. Wenn Leopold vor sieben Jahren noch meinte, dass sie ein Wahrheitsministerium „noch nicht“ einführen wolle, dann hat sie es mit den Faktenchecks inzwischen getan, um die Menschen vor den bösen Lügen, welche sie im Internet lesen zu erretten – wie sie jedenfalls glaubt.
Auch bei der Auswahl der Themen, Gästen und Moderatoren spart die ARD in der Ära Leopold nicht mit Einseitigkeit. Unter ihrer Leitung schaffen es täglich Themen wie Klima, Frauenrechte, oder Rechtsextremismus in die Nachrichten. Man könnte schon denken, dass es sich bei der Tagesschau um eine staatlich finanzierte Ausgabe ihre früheren Blogs „kleinerdrei“ handelt, mit dem Unterschied, dass Leopold mit ihrer feministische Tagesschau inzwischen ein Millionenpublikum erreicht.
Privat ist über Juliane Leopold wenig bekannt, außer dass sie inzwischen ein Kind hat und gerne in Hamburg lebt, weil es dort so schön grün ist. Ob sie verheiratet ist, oder einen Partner hat ist nicht bekannt. Ihre Bewerbung zur RBB-Intendantin zog Leopold zurück. Kern ihres Angebots an den RBB wäre die digitale Transformation des Journalismus gewesen, sie habe aber feststellen müssen, dass es im RBB gerade andere Fragen gibt.