Gefährlichkeit des Virus
Am Anfang hatte das RKI und Dr. Drosten das Virus noch als eine milde Grippe bezeichnet, aber im April 2020 wurde das Virus gefährlich. Jeder kann sich an die Bilder aus Bergamo erinnern. In der Folge wurde der Bevölkerung immer mehr Angst gemacht, vor allem durch tägliche Meldungen in dem Medien über die Infektions- und Sterbezahlen.
Nach einem Jahr am 31.03.2021 wurde die Pandemie nicht beendet, sondern ging in die Verlängerung. Dabei hatte es im Jahr 2020 keine Übersterblichkeit und auch keine Überlastung des Gesundheitssystems gegeben. Es stellt sich bis heute die Frage: wie gefährlich war Covid-19 wirklich? Ist Covid-19 gefährlicher als die von durchschnittlichen Grippeviren verursachten Atemwegserkrankungen der letzten Jahrzehnte – und wenn ja, um wie viel? Hier bedarf es einer Reihe von Differenzierungen, z.B. nach Altersgruppen und Regionen. In Deutschland starben nach Angaben des RKI seit 1985 in insgesamt neun Jahren jeweils zwischen 20.000 und 30.000 Menschen an der Grippe. Covid-19 betrifft vor allem Menschen, die bereits die durchschnittliche Lebenserwartung erreicht haben und – rein statistisch gesehen – täglich an Altersschwäche sterben könnten. Zum Vergleich: Verkehrsunfälle treffen dagegen junge Menschen, die noch das ganze Leben vor sich haben, relativ am härtesten: Bei den 5 bis 29-Jährigen sind Verkehrsunfälle weltweit Todesursache Nummer eins. Insgesamt sterben jedes Jahr 1,35 Millionen Menschen bei Verkehrsunfällen.
Die WHO gab für Covid-19 anfangs eine Mortalität von 3,4 % aus. Das wäre der Faktor 34 gegenüber der Grippe: ein Schreckensszenario, das weltweit laut und bedrohlich durch die Medien ging. Eine der ersten empirischen Untersuchungen, durchgeführt von einem Team um den Virologen Hendrik Streeck, kam auf eine Mortalität von 0,37 % – hoch geschätzt. Eine frühe Studie zu Wuhan kam auf 0,04% bis 0,1%. Professor John Ioannidis von der
Universität Stanford bezifferte die Mortalität in einer frühen Untersuchung mit 0,125 %, in einer weiteren im Oktober 2020 auf 0,23% und in einer dritten, verbesserten Studie Anfang 2021 auf 0,15 % – das sind von der Grippe nicht weit entfernte Werte. Ungeachtet dieser Erkenntnisse sprach Christian Drosten noch im September 2020 von einem Faktor 16 gegenüber der Grippe, auf Basis einer einzigen Studie aus den USA.