Fuellmichs Sammelklage nun bei den Indianern

Fuellmichs Sammelklage nun bei den Indianern
Published On: Juni 26, 20231338 words6,7 min read

Dr. Reiner Fuellmich, er war einer der ganz großen Hoffnungsträger. Doch zur Enttäuschung der Menschen gab es nur immer wieder Ankündigungen, in ein bis zwei Wochen geht es nun wirklich los, mit der großen Sammelklage. Fuellmich versprach den Menschen eine sog. Class Action, da das amerikanische Rechtssystem dem deutschen überlegen sei. Bis heute lässt der Erfolg aber auf sich warten, inzwischen spricht Fuellmich von einer Klage bei den Maori Indianern, er selbst sitzt in Mexiko fest – warum weiß keiner. 

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Immer wieder Freitags gingen sie auf Sendung und Tausende warteten schon gespannt, was der Corona Untersuchungsausschuss (CUA) wieder zu Tage bringen würde. Insbesondere der PCR Test war oft Thema im CUA – der „Drosten Test“. Darauf hatte sich Fuellmich „eingeschossen“ und sah darin den Ansatzpunkt für seine Sammelklage, schließlich sei der Test auch international vermarktet worden, dies sei der Grund warum insbesondere auch deutsche Kläger bei einer Sammelklage mitmachen könnten.

Den Vertrag sah ich das erste Mal, als der YouTuber Elijah Tee darüber berichtete. Ich staunte nicht schlecht, dass der Vertragspartner gar nicht Fuellmich selbst war, sondern der Rechtsanwalt Marcel Templin. Im Vertrag ist von rechtlicher Beratung in Zusammenhang mit einer Schadensersatzklage die Rede. Eine Klage soll ggf. in Deutschland, oder auch in den USA erhoben werden. Hierzu sollen Verhandlungen mit Forderungsgegnern geführt werden, welche Verhandlungen dies sind und welche Forderungsgegner dies sein sollen, ist hingegen völlig unklar. Über die Essentialia negotii („wesentliche Vertragsbestandteile“) müssen sich die Vertragsparteien einig sein, damit überhaupt ein Vertrag zustande kommt. Leistung und Gegenleistung müssen also erkennbar sein, was bei dieser Vereinbarung aber nicht der Fall ist.

Ich sehe den Class Action Vertrag daher als von Anfang an als nichtig an. Auch die in § 2 des Vertrages getroffenen Vereinbarungen zur Vergütung sind ebenso unwirksam. Aber selbst wenn hier ein Vertrag zustande gekommen wäre, ist bis heute keinerlei Leistung erfolgt, so dass eine Rückerstattung in voller Höhe erfolgen müsste, denn bis heute ist es nur bei den Ankündigungen Fuellmichs geblieben. Eine Klage in Deutschland oder in den USA wurde jedenfalls nie erhoben und Verhandlungen gab es auch nicht – jedenfalls ist davon nichts bekannt.

Es meldet sich der Eigentümer eines Fitness Studios bei mir, er habe die Geduld verloren und wolle sein Geld zurück. Mangels wirksamen Vertragsschlusses, ist meiner Ansicht nach Rechtsanwalt Templin, der „Vertragspartner“, gemäß § 812 BGB zur Rückerstattung der 952,00 EUR verpflichtet. Also schrieb ich den Kollegen Templin an und bat um die Erstattung des Geldes. Dieser bestätigte umgehend, dass das Geld erstattet werden würde, innerhalb weniger Tage hatten wir das Geld zurück.

Warum es Fuellmich nie vor Gericht schaffte, ist meiner Ansicht nach klar. Die Idee gegen den PCR Test zu klagen, ist offensichtlich nicht der richtige Weg gewesen. Zwar gab es in den USA und in Kanada Sammelklagen („Class Actions“), diese richteten sich aber dagegen, dass Menschen die sich nicht impfen lassen wollten, der Zutritt zum Arbeitsplatz untersagt wurde. Auch in Deutschland gab es diese Zutrittsverbote, die von den Gesundheitsämtern ausgesprochen wurden. In Bayern setzte man dies übrigens niemals um, da man erkannte, dass dies nur dazu führen würde, dass es einen noch größeren Notstand an Arbeitskräften im Gesundheitswesen bedeuten würde.

Eine Klage gegen den PCR Test gab es hingegen nicht und somit hatte Fuellmich auch keine Möglichkeit sich einer Klage anzuschließen. Warum dies so ist, habe ich bereits ganz zu Anfang gesagt. Es fehlt bei einer Klage gegen den PCR Test an jeder Kausalität.

Wenn Regierungen einen Test als „Alibi“ für ihre Corona Maßnahmen eingesetzt haben, dann ist dies eben nicht der Test „schuld“. Dies hatte Fuellmich zusammen mit Dr. Wodarg sogar selbst herausgearbeitet, dass der Test nur für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt werden darf, nicht aber als Massentests an Menschen die gar keine Krankheitsymptome aufweisen.

Damit bleibt es aber bei der Verantwortung der Regierungen, die einen solchen unbrauchbaren Test eingesetzt hat und folglich bei einer Staatshaftungsklage. Eine Klage gegen das Produkt, den PCR Test, ist hier der falsche Weg. Anders erklärt, hätte die Regierungen einen Luftballon eingesetzt und gesagt, wer den Ballon aufblasen kann, der hat noch genug Atemkluft und kann daher nicht krank sein, würde man ja auch nicht gegen den Hersteller des Luftballons klagen, sondern gegen denjenigen, der einen solchen Unsinn angeordnet hat.

Fuellmich verfolgte daher mit der Produkthaftung von Anfang an den falschen Ansatzpunkt, um einen Schadensersatz geltend machen zu können. Es bleibt einfach bei einer Staatshaftungsklage, wenn eine Regierung den Menschen zum Beispiel das Fitness Studio zumacht. Eine solche Staatshaftungsklage wäre übrigens vor den Zivilgerichten zu führen und nicht, wie Fuellmich dies immer behauptete, vor den Verwaltungsgerichten.

Ferner reicht die internationale Vermarktung wohl kaum dafür aus, dass ein deutscher Kläger sich einer Sammelklage in den USA anschließen könnte. Mithin war die ganze „PCR Class Action“ meiner Ansicht nach von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Bleibt die Frage, warum ein angeblich so erfahrener Anwalt dies nicht gesehen hat. Mit einem unwirksamen Vertrag und einer Klage die niemals Erfolg haben konnte, hat Fuellmich den Menschen nur eine Frikadelle ans Knie gequatscht.

Nun will er also bei den Indianern in Neuseeland klagen, hiervon steht in dem Vertrag aber nichts, dort ist nur von Deutschland und den USA die Rede. Nicht aber von Südafrika, Kanada oder gar Neuseeland. In seinem Newsletter Nr.13 fordert er nun die Menschen dazu auf, eine Abtretung der Ansprüche zu erklären, er will die Mandanten und das Geld von Marcel Templin jetzt übernehmen. Ich kann davon nur abraten, es sei denn, sie wollen ihrem Geld demnächst in Mexiko hinterherlaufen.

„Parallel dazu habe ich aber in den letzten 2 Jahren bekanntlich auch immer wieder mit erheblichem Aufwand versucht, z.B. in Kanada und in Südafrika eine Klage als Sammelklage anhängig zu machen…“, schreibt Fuellmich. Und weiter: „Am jetzt kommenden Wochenende, Sonnabend und Sonntag, den 11. und 12.02.2023 wird die Gruppe der Internationalen Anwälte, … sich mit Vertretern der unabhängigen Maori-Justiz in Neuseeland und der ältesten unabhängigen Justiz der Welt, nämlich derjenigen der Aborigines in Australien per Zoom-Konferenz treffen. Gegebenenfalls werden im weiteren Verlauf noch Vertreter anderer unabhängigen Rechtssysteme (z.B. der Inka in Peru, der Hopi-Indianer in Arizona, usw.) hinzukommen“.

Für seine damaligen Mitstreiter hat Fuellmich dagegen nichts mehr übrig, er schreibt: „Um den sogenannten Widerstand nicht zu beschädigen, hatte ich bislang davon abgesehen, Sie über die nahezu unfassbaren Aktivitäten des Rechtsanwalts Templin und seines Kollegen Dr. Justus Hoffmann zu informieren. Aber sie haben nahezu die gesamte von Ihnen für das Ingangsetzen der class action geleistete Summe (mehr als € 1 Million) veruntreut … „

Wenn Fuellmich von Untreue spricht, kann man nur müde Lächeln, so wie ich dies sehe ist er es doch gewesen, der mit den Spendengeldern des CUA nach Mexiko durchgebrannt ist und jede Rückzahlung verweigerte. Dabei schlägt der Mann immer wild um sich und beschuldigt andere Straftaten zu begehen – obwohl er es doch ist, der bis heute nicht geliefert hat, weder in Deutschland, den USA, Kanada und auch nicht bei den angeblich unabhängigen Indianer Gerichten in Neuseeland.

In der Zwischenzeit ist sich Fuellmich wohl keiner Verschwörungstheorie mehr zu schade. Nachdem Dr. Wodarg im CUA der These von Dr. Lanka, es würde gar keine Viren geben, zu Recht widersprochen hat, sehen wir Fuellmich nun zusammen mit den Virenleugnern wie Samuel Eckert im ICC (dem International Criminal Court). Im Namen von Prof. Ulrike Kämmerer und meinem Mandanten, dem Mikrobiologen Frank, würde ich Fuellmich daher gerne folgende Frage stellen: wenn es keine Viren gibt, was soll denn dann der PCR Test feststellen und ist seine Klage gegen den PCR Test dann nicht auch aus diesem Grunde unsinnig?

Wenn ich mir die nahezu unfassbaren unsinnigen Aktivitäten von Dr. Reiner Fuellmich anschaue, dann frage ich mich, wer den Widerstand hier wirklich beschädigt hat – dies überlasse ich der Meinung des Lesers.

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